Liebes Theatersommer Publikum, sehr geehrte Damen und Herren,
nachfolgend haben wir die wichtigsten Hintergrundinformationen zu FROM NOW TO FUTURE unter verschiedenen Aspekten zusammengestellt:
Hintergrundinformationen Liebe Mitglieder des Fördervereins, liebes Publikum, Der Öffentlichkeit, unserem Publikum, dem Gemeinderat und auch der Stadtverwaltung erläuterten wir über die gesamte Saison 2023 hinweg vielschichtig und plausibel, dass die multifunktionalen Aufgabengebiete der derzeitigen Leitung (Geschäftsführung, Intendanz, Regie, Bühnenbild, Werbung, etc.) und der Aufbau eines neuen Technik-Teams, vor dem Hintergrund der unzumutbaren Arbeitsbelastungen, auf mehrere Personen verteilt werden müssen, wenn es für den Theatersommer eine Zukunft geben soll. Schlüssig belegt wurde dieses existenzsichernde Szenario durch ein unabhängiges Gutachten der Hochschule Heilbronn unter der Federführung der Kulturmanagement-Dozentin Prof. Dr. Raphaela Henze, das der Theatersommer im Sommer 2023 mit Unterstützung der Wüstenrot Stiftung in Auftrag gegeben hatte. Neben den aufschlussreichen Impulsen einer zukünftigen Finanzierung, schlug die Expertise eine Trennung von Geschäftsführung und Theaterleitung, sowie ein erweitertes Technik-Team vor. Also schrieben wir die Stelle der Theaterleitung bundesweit aus und überlegten im Team, wer für die Geschäftsführung in Frage kommen könnte. Als wir die Hoffnung schon beinahe aufgegeben hatten, fügte sich alles doch noch so zusammen, wie wir es uns gewünscht hatten. Denn mit der erfahrenen Regisseurin Christine Hofer und der Geschäftsführerin Susanne Schmidt fanden wir die ideale Besetzung für eine weibliche Doppelspitze, die alle Voraussetzungen für die Weiterentwicklung unseres so einzigartigen Kulturangebots mitbringt. Schnell war klar, dass wir mit einer Zusage für das neue Team nicht bis zur Entscheidung des Gemeinderats über eine Zuschusserhöhung am 19.12.23 warten können, ohne die Vorbereitung und die Produktionsabläufe der kommenden Saison 2024 ernsthaft zu gefährden. Also haben wir uns trotz unsicherer Gesamtfinanzierung ganz im Sinn von Bertolt Brecht dafür entschieden für die Kultur einzustehen und das neue Team verpflichtet, denn: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ Während der gesamten diesjährigen Saison haben Sie, liebes Publikum, immer wieder zum Ausdruck gebracht, wie sehr Ihnen der Theatersommer ans Herz gewachsen ist und wie sehr Sie unser Kulturangebot mit Kindertheater und Abendspielplan schätzen. Oftmals wurden wir gefragt, was man denn tun kann um den Theatersommer uns zu unterstützen und wie man sich für eine sichere Zukunft des Theatersommers engagieren kann. Zuallererst natürlich, indem man für das neue Team die Möglichkeit schafft, mit neuen Ideen und viel Kreativität einen wirklichen Neustart gestalten zu können. Dies war unauflöslich verknüpft mit dem Problem der seit nunmehr beinahe 20 Jahren stagnierenden städtischen Förderung. Den sicheren Fortbestand des Theatersommers würde nur ein um 150.000 € aufgestockter Gesamtetat garantieren. Diese Erhöhung wäre zu erreichen, wenn die gemeinnützige Trägergesellschaft Drittmittel in Höhe von 100.000 € (2/3.) selbst aufbringt und die Stadt Ludwigsburg ihre Förderung gleichzeitig um 50.000 € (1/3) anhebt, so wie es die Trägergesellschaft für den Haushalt 2024 beantragt hat. Der Eigenfinanzierungsanteil des Theatersommers läge dann bei ca. 63 %. Statistik Spielzeitbilanz 2023 Der Ludwigsburger Theatersommer blickt auf eine ganz besondere Sommersaison 2023 zurück, da sich der Mitgründer und Intendant Peter Kratz nach 33 erfolgreichen Jahren vom Theatersommer verabschiedet. Und auch das Wetter schien an dieser Berg- und Talfahrt der Gefühle unbedingt teilhaben zu wollen. Startete die Spielzeit im Juni und Juli noch mit stabilem Sommerwetter, musste sich der Theatersommer im August mit einigen Wetterkapriolen herumschlagen und war gezwungen, viele Aufführungen abzusagen. Oftmals saßen die ZuschauerInnen sogar bereits auf ihren Plätzen, als plötzlich einsetzender prasselnder Regen die Aufführung unmöglich machte. Trotzdem gibt es auch Grund zum Feiern, denn mit rund 15.500 Besucher:innen konnte der Theatersommer die Zuschauerzahlen im Vergleich zum letzten Jahr (12.969) um 20% steigern. Der Zuwachs im Abendspielplan lag bei rund 16%, und auch das Kindertheater konnte trotz des hohen Niveaus der Vorjahre ebenfalls noch einmal um 5% zulegen. Von den 112 angesetzten Vorstellungen mussten 14 Aufführungen, meist abends, abgesagt werden. 6.731 Zuschauer:innen sahen die Aufführungen im Abendspielplan, 6.234 Kinder und Familiengäste erfreuten sich an den Nachmittagsaufführungen, und 2.656 Schulkinder besuchten die Vormittagsvorstellung für die Bildungseinrichtungen aus Stadt und Kreis. Mit diesem Ergebnis unterstreicht der Theatersommer erneut die überregionale Einzigartigkeit und enorme Beliebtheit seines vielschichtigen Theaterangebots für Menschen aller Altersgruppen. Im Abendspielplan stellte die Inszenierung von Shakespeares DER STURM unter Beweis, dass auch ein wuchtiger Klassiker der Weltliteratur durch kluge Aktualisierungen und komödiantische Akzente einem breiten Publikum näher gebracht werden kann. Ganz im Kontrast dazu stand Dario Fos BEZAHLT WIRD NICHT als letzte Regiearbeit von Peter Kratz, der es gelang, die etwas in die Jahre gekommene anarchistische Farce in die Gegenwart zu heben, den zeitlosen Humor aus dem Text zu filtern und einen grell-komischen Abend auf die Bühne zu zaubern, der stets für ausverkaufte Vorstellungen sorgte. Auch das Kinder- und Familientheater unter der Leitung von Diana Gantner schrieb seine Erfolgsgeschichte von 2022 fort. Alle 3.000 Karten für Schulvorstellungen waren innerhalb von Stunden vergriffen, und sämtliche Nachmittagsaufführungen für Kinder und Familien konnten ausnahmslos vor vollen Rängen gespielt werden. Ergänzend zu den Schulvorstellungen belegte die ebenfalls ausgebuchte theaterpädagogische Nachbereitung der Aufführungen in den Schulen das soziale und kulturelle Engagement des Theatersommers: Ihm verdanken inzwischen Generationen von Kindern ihre erste Begegnung mit Theater und Kultur. Neben dem beiden Wiederaufnahmen von EINE WOCHE VOLLER SAMSTAGE und PIPPI LANGSTRUMPF gelang es Diana Gantner mit ihrer wunderschönen poetischen Neuinszenierung von DER KLEINE PRINZ, stilistisch eine neue Farbe in das breite künstlerische Spektrum des Theatersommers zu bringen. Leider hat sich auch Diana Gantner aus privaten Gründen dazu entschlossen, nach der Saison 2023 aufzuhören. Zweifellos hat die unsichere Zukunft des Theatersommers mit zu dieser Entscheidung beigetragen.
bereits vor der letztjährigen Saison 2023 hatte der Mitgründer des Theatersommers und langjährige geschäftsführende Intendant Peter Kratz nach 33 Jahren auf eigenen Wunsch zum Jahresende seinen Ruhestand angekündigt. Vor diesem Hintergrund machten wir uns mit dem Projekt FROM NOW TO FUTURE schon frühzeitig viele Gedanken darüber, wie der Theatersommer in die Zukunft geführt werden kann.
Inzwischen konnten wir tatsächlich alle Fraktionen im Vorfeld der anstehenden Gemeinderatssitzungen von der ganz besonderen und bedrohlichen Situation des Theatersommers überzeugen, so dass am 5.12.23 im Gemeinderat eine Zuschusserhöhung von 50.000 € einstimmig beschlossen wurde. Im direktem Zusammenhang mit der Erhöhung steht die Zusage des Theatersommers eigene Drittmittel (Spenden, Sponsoren, Kooperationen) in Höhe von 100.000 € aufzubringen. Aktuell haben wir auch diese erforderlichen Drittmittel durch Spenden von Firmen, Kulturstiftungen, Kooperationspartnern und der Spendenaktion FROM NOW TO FUTURE des Fördervereins erreicht.
SPIELZEIT- BILANZ 2023
Ludwigsburg, 4. September 2023. Gegen alle Wetterunbill hat der Ludwigsburger Theatersommer auch in dieser Saison Publikum und Presse begeistert. Mit drei Premieren sowie den beliebten Wiederaufnahmen vor ausverkauften Rängen zeigte das Freilichttheater einmal mehr seine einzigartige, im grünen Garten erlebbare Attraktivität.