FRL. JULIE – born to be…?
von August Strindberg
Konzeption/Bearbeitung: P. Kratz/C. Wolff
Aussteiger-Pathos der siebziger Jahre
REGIE: Christiane Wolff
BÜHNE/KOSTÜM: Wolff/Kratz
BESETZUNG: Birgit Langkabel, Annette Wunsch, Peter Kratz
KONZEPTION
Die Geschichte der lebenslustigen Grafentochter Julie, die in der Mittsommernacht den Diener Jean so lange lockt, bis er sie verführt, verurteilte August Strindbergs Feder 1908 zum Scheitern. Die Illusion einer Liebe über die Standesgrenzen hinweg platzt, am Ende lauert der Tod. Akzentuiert durch rockig-poppige Klänge der 70er Jahre, übertrug die grotesk-absurde Bearbeitung moralische Konfliktpotentiale des Klassikers um Liebe, Lüge, Aufstieg und Fall, in die zweite Hälfte des 21. Jahrhunderts.
PRESSESTIMMEN
Die Aussteigerthematik akzentuiert, was bei Strindberg angedeutet ist, denkt und spielt es weiter
„Strindbergs Stück markiert einen Ausbruch aus der Konvention. Die Inszenierung durchsetzt es mit dem Aussteiger-Pathos der siebziger Jahre. Da klafft Fräulein Julies Hosenschlag über den Plateausohlen (…). Die dichteste Szene ist die zaghafte Annäherung von Diener und Grafentöchterlein, inszeniert als eine Art von Videoclip, eingängig unterfüttert mit einem Potpourri von Popmusik. Die Aussteigerthematik, die die Ludwigsburger Inszenierung anschlägt, akzentuiert, was bei Strindberg angedeutet ist, denkt und spielt es weiter.“ – Stuttgarter Zeitung –
„Dass Diener Jean, der in seinen Gefühlen deformierte Unterdrückte, der den Frauen mit Rohheit und Machotum begegnet, in einer Tiefkühltruhe haust, passt zu diesem Typ, vor allem wie ihn Peter Kratz mit Gleichgültigkeit und lächelnder Tücke darstellt.“ – LKZ –
Bildvergrößerung: Photo anklicken und über re/li Pfeil weiter
ZUSCHAUERZAHLEN
1994: 1.750 Zuschauer
Gesamt: 1.750 Zuschauer