ORLANDO
nach dem Roman von Virginia Woolf
Sonderprogramm REALITY CLOSE-UP:
Young Artists
TEXTFASSUNG & REGIE: Martin Mader
BÜHNE& KOSTÜME: Julia Schnittger
MUSIK/Auftragskomposition: Adrian Laugsch
BESETZUNG: Sergej Czepurnyi, Theresa Martini
KONZEPTION/INHALT
Durch Verschiebung des großen Jubiläumsprogramms „2020“ um ein Jahr feiert ORLANDO erst in dieser Spielzeit Premiere. In der Zwischenzeit erhielt der Autor und Regisseur Martin Mader für seinen Text „Abstand ist überall“ den Rauriser Förderungspreis 2021, vergeben vom Land Salzburg und der Gemeinde Rauris. Die Jury fand: „Tatsächlich ist Martin Mader eine äußerst eindrucksvolle neue Stimme.“ Umso mehr freuen wir uns, dass wir das gesamte Leitungsteam auch für die Spielzeit 2021 wieder engagieren konnten!
Vor dem Hintergrund der Geschichte von Virginia Woolfs Figur Orlando, ihrer Verwandlungen und ihrer Zeitreise durch drei Jahrhunderte werden Elemente des Romans und der Poesie szenisch wie musikalisch ineinander verwoben. Faszinierende Bilder und stimmungsvolle Musik setzen eine Fülle von Assoziationen frei. Und schaffen spannungsreiche Kontraste: Orlando wendet sich in poetischer Absicht der Natur zu. Denn lockt nicht der Garten auf wundersame Weise mit der Möglichkeit, besondere Geschichten zu erzählen?
Doch wer schreiben möchte, muss um die Dinge ringen – sie entziehen sich ständig dem Zugriff der Sprache. Außerdem ist da noch die Bühne, auf der die Welt in den Garten hereinbricht. Surrealistische Elemente, Phantasie und Staunen, Verwandlung und Lust tun ihr Übriges, alles gerät in Bewegung. Geschlechterrollen öffnen sich, lösen sich auf, und existentielle Fragen drängen ans Licht: Fragen nach Identität, Kunst und Leben, nach Traum und Wirklichkeit, Natur und Gesellschaft. Liebe steht gegen Enttäuschung, Frau trifft auf Mann, Hoffnung prallt auf Resignation. Mehr noch, Orlando liegt im Streit mit sich selbst: Ein Ich, das sich durch seine eigenen Geschichten begreifen möchte; zugleich ein Ich, das sich gegen alle Einordnung, Beschreibung und Interpretation wehrt. Stehen am Ende Leben und Schreiben einander unvereinbar gegenüber?
“Worte sind wild, frei, unverantwortlich und nicht zu lehren. Natürlich kann man sie einfangen, einsortieren und sie in alphabetischer Reihenfolge in Wörterbücher stecken. Aber dort leben sie nicht.” (Virginia Woolf)
PRESSESTIMMEN
Starkes Debüt
„400 Jahre in 90 Minuten – Martin Mader gelingt mit „Orlando“ ein starkes Debüt.” – Ludwigsburger Kreiszeitung –
Philosophisch und poetisch
„Philosophisch und poetisch, passagenweise auch recht sperrig, intellektuell, und doch gelingt eine Verdichtung mit eigenen Akzenten.”- Stuttgarter Zeitung –
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ZUSCHAUERZAHLEN
2021: 534 Zuschauende
Plakat: © R. Crassie