PENSION SCHÖLLER
frei nach Wilhelm Jacoby und Carl Laufs
Für den Theatersommer dramaturgisch und szenisch eingerichtet von Christiane Wolff
Ein gelungenes Stück Selbstbetrachtung
INSZENIERUNG: Christiane Wolff
KOSTÜME: Katharina Müller
MIT: Rainer Appel, Diana Gantner, Claudia Grottke, Philipp Leenders, Frank Watzke
KONZEPTION
Der Schwank im Aufschwung: Einst waren Komödien wie Pension Schöller ebenso präsent wie populär, bevor sie zu Zeiten des kritischen Theaters in Ungnade fielen. Doch die Berührungsängste scheinen Vergangenheit. Nach Zwischenlandungen auf der Kinoleinwand erobert sich die klassische Klamotte mit Genuss ihre Bühne zurück. Das alte Erfolgsstück Pension Schöller wurde nicht weniger als neun Mal verfilmt – unter anderem mit Willy Millowitsch und Harald Juhnke – , es wartete förmlich auf sein Revival der besonderen Art.
Nun kommt dieser Riesenspaß typisch verdichtet, frech und leidenschaftlich aufgefrischt im lockeren Gewand auf die Bretter des Theatersommers und setzt überraschend neue Akzente. Wie verrückt ist es eigentlich, vom Leben begeistert zu sein, Phantasie, Humor und Träume zu haben? Anders zu sein als manche Menschen, die in ihrem grauen Alltag stecken, ist das schon verrückt? Zugegeben, wahnsinnige Begeisterung erzielt bisweilen schräge Wirkungen und löst bei „vernünftigen“ Zeitgenossen auch Abwehrreaktionen aus. Aber sollten wir nicht alle von Zeit zu Zeit ein bisschen wahnsinnig sein? Das kann irre Spaß machen! Wie langweilig wäre es, wenn niemand ein klein wenig verrückt wäre! Während sich nun trefflich streiten lässt über die Grenzlinien zwischen dem normalen und dem „Ver-rückten“, bleibt eines klar: Ohne einen kleinen Schuss schöpferischen Wahnsinn und eine große Portion Humor wäre das Leben nur witzlos, unerträglich und meist entsetzlich gleichförmig. In Pension Schöller entsteht fast nebenbei aus allen Witzen und Pointen ein höchst anregendes Geflecht genussvoller Hoppla-Fragen über uns selbst und das Leben an sich.
PRESSESTIMMEN
Ganz neue Facetten des Humors
„Wie immer im August gibt es einen Paukenschlag, ein Stück, das die Zuschauer begeistern kann. Christiane Wolff hat „Pension Schöller“ nach Theatersommer-Tradition neu frisiert, hat ihre eigene Fassung geschrieben und das ist ihr auch gut gelungen. (…) In ihrer Inszenierung hat sie sehr viel Mut bewiesen, aber dieser hat sich gelohnt, weil so eine eigenständige Fassung der ollen Klamotte entstanden ist, die ganz neue Facetten des Humors, sehr klug hineinbringt und die Inszenierung so weit weg von der üblichen Schenkelklatsch-Orgie hält. (…) Sie folgt der Intuition, dass das Stück vor allem von seinen Schauspielern lebt, ihnen auch Raum gibt für ein sehr ausgelassenes Spiel. (…) – Ludwigsburger Kreiszeitung –
Schräge Dialoge
„Schräge Dialoge machen das Stück amüsant. Dem Zuschauer kann es in diesem Stück nicht langweilig werden. Es lässt einen feststellen, dass die Grenzen zwischen Wahnsinn und Vernunft nicht immer offensichtlich sind.“ – Bietigheimer Zeitung –
Kluge Kunstkritik
„Eigentlich hätte die Pose aus dem Jahr 1890 mit ihrer selbstreferenziellen Metaebene durchaus das Zeug zur cleveren Kunst – und Gesellschaftskritik. Und in ihren besten Momenten ist Christiane Wolffs Inszenierung genau das: kluge Kunstkritik, die mit Klischees spielt, ohne sich dabei selbst zu ernst zu nehmen.“ – Stuttgarter Nachrichten –
Ein gelungenes Stück Selbstbetrachtung
„Verhaltensweisen und Rituale der Künstlergemeinde werden aufgedeckt um sie anschließend ihrer eigenen Skurrilität preiszugeben. Wenn die Schundautorin Josefine Freifrau von Zetterström (Diana Gantner) zum Beispiel mit aufgeregtem Quitschen die leeren Worthülsen der Kitschliteratur aufs Korn nimmt oder sich der Möchtergernschauspieler Eugen Rümpel (Frank Watzke) trotz Sprachfehler umbeirrt von einer Rolle in die nächste stürzt und so den künstlerischen Darstellungsdrang auf herrlich komische Weise ad absurdum führt, dann entlarvt die Komödie ihre Komödianten – ein gelungenes Stück Selbstbetrachtung.“ – Stuttgarter Zeitung –
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